hallo @clang
Hier meine Antworten auf deine Fragen, die aber auch nur persönliche Einschätzungen sind:
Das schliessen der Kreisläufe ist unter anderem auch deswegen schwierig, weil in einem Wirtschaftsraum wie Zürich die allermeisten Güter des täglichen Bedarfs “importiert” werden.
- Hat man sich zu fest auf den Verein Encointer verlassen, dass der Kreislauf geschlossen wird, und die Akzeptanzstellen haben es nicht genug fest versucht?
Mein Eindruck ist, dass die Akzeptanzstellen keine Zeit haben sich dem “Schliessen der Kreisläufe” widmen zu können. Auch fehlen ihnen dazu teilweise die notwendigen Tools (zb. LEU-Fähigkeit der Buchhaltuns-Software/Rechnungstools). Es ist immer ein Extra-Effort.
- Hat man grundsätzlich einfach unterschätzt, wie fest sich Kapital punktuell anhäuft, und deswegen beachtliche Demurragesummen für gewisse Kontos bewirkt hat?
Die Anhäufung scheint mir rückblickend relativ klar und entspricht einer linksschiefen Power-Law-Distribution. Nichts ungewöhnliches.
- Liegt es nahe, dass wir die Höhe des Grundeinkommens anpassen als Folge? Wahrscheinlich schwierig, das apriori zu sagen. Wir sollten wohl einfach den Geldfluss beobachten.
Ich würde diese Option unbedingt offenlassen. Die Reduktion des Grundeinkommens wird dann notwendig, wenn wir trotz Reduktion der Demurrage keine Fortschritte machen bei Wachstum des Akzeptanzstellen-Netzes, B2B-Ausgabequote, etc. Deswegen ist es ganz wichtig, dass wir nicht nur die Demurrage senken, sondern auch schnell versuchen mehr Akzeptanstellen hinzuzufügen und die Nützlichkeit des LEU für Akzeptanstellen erhöhen. In den ersten Monaten sollte aber der Wachstum des Leu-Supplies noch kein Problem darstellen.
Prinzipiell befürworte ich den Vorschlag der drastischen Demurragereduktion, nur schon im Sinne der experimentellen Natur des Projektes.
Cool danke!