hallo @clang
Hier meine Antworten auf deine Fragen, die aber auch nur persönliche Einschätzungen sind:
Das schliessen der Kreisläufe ist unter anderem auch deswegen schwierig, weil in einem Wirtschaftsraum wie Zürich die allermeisten Güter des täglichen Bedarfs “importiert” werden.
Hat man sich zu fest auf den Verein Encointer verlassen, dass der Kreislauf geschlossen wird, und die Akzeptanzstellen haben es nicht genug fest versucht?
Mein Eindruck ist, dass die Akzeptanzstellen keine Zeit haben sich dem “Schliessen der Kreisläufe” widmen zu können. Auch fehlen ihnen dazu teilweise die notwendigen Tools (zb. LEU-Fähigkeit der Buchhaltuns-Software/Rechnungstools). Es ist immer ein Extra-Effort.
Hat man grundsätzlich einfach unterschätzt, wie fest sich Kapital punktuell anhäuft, und deswegen beachtliche Demurragesummen für gewisse Kontos bewirkt hat?
Die Anhäufung scheint mir rückblickend relativ klar und entspricht einer linksschiefen Power-Law-Distribution. Nichts ungewöhnliches.
Liegt es nahe, dass wir die Höhe des Grundeinkommens anpassen als Folge? Wahrscheinlich schwierig, das apriori zu sagen. Wir sollten wohl einfach den Geldfluss beobachten.
Ich würde diese Option unbedingt offenlassen. Die Reduktion des Grundeinkommens wird dann notwendig, wenn wir trotz Reduktion der Demurrage keine Fortschritte machen bei Wachstum des Akzeptanzstellen-Netzes, B2B-Ausgabequote, etc. Deswegen ist es ganz wichtig, dass wir nicht nur die Demurrage senken, sondern auch schnell versuchen mehr Akzeptanstellen hinzuzufügen und die Nützlichkeit des LEU für Akzeptanstellen erhöhen. In den ersten Monaten sollte aber der Wachstum des Leu-Supplies noch kein Problem darstellen.
Prinzipiell befürworte ich den Vorschlag der drastischen Demurragereduktion, nur schon im Sinne der experimentellen Natur des Projektes.
LEA begrüsst eine umgehende und vorübergehende Reduktion der Demurrage. Die Belastung der Pionier-Akzeptanzstellen hat trotz verschiedenen Bemühungen zugenommen und ist mittlerweile kaum mehr tragbar. Eine schnelle Umsetzung ist enorm wichtig.
Eine Halbwertzeit von 7 Jahren und damit eine Demurrage von 0.82% pro Monat findet LEA passend.
Die Erhöhung der Demurrage sobald die Kreisläufe geschlossen sind, findet LEA passend. Eine schrittweise Erhöhung wäre dabei zu begrüssen. Gerne hilft LEA dabei einen Vorschlag auszuarbeiten.
Einen Ausgleich für die bereits angefallene hohen Demurragekosten findet LEA erstrebenswert und arbeitet hier einen konkreten Vorschlag aus.
Ich finde den aktuellen Vorschlag, die Demurrage signifikant zu reduzieren gut und würde diesen rasch umsetzten. Dafür benötigen wir mE nur noch eine gute Informationskampagne.
Was die Wiedererhöhung angeht, stimme ich der nicht Trivialität zu. Auch finde ich eine schrittweise Wiedererhöhung gut.
Ich denke die gesamten B2B-Ausgabequote ist ein gutes Mittel um zu erkennen, ob die Demurrage erhöht werden kann. Die ø Kontostände könnten auch eine Rolle spielen, da diese die Demurragekosten beeinflussen. Diese würde ich jedoch vernachlässigen.
Let’s keep it simple:
Sobald wir eine B2B-Ausgabequote von 40% erreicht haben, werden wir eine kleine Erhöhung der Demurrage durchführen (Halbwertszeit 6 Jahre). Dies würde ich so in der Informationskampagne kommunizieren, durchführen und dann das System beobachten, bevor wir den nächsten Schritt einleiten.
danke für die Unterstützung. Ein paar Fragen zur Konkretisierung und zum Abgleich mit dem Vorschlag hier.
Ist es für dich gut, die B2B-Ausgabequote monatlich zu erheben? oder weiterhin quartalsweise?
Wäre es für dich auch sinnvoll zu sagen, dass die B2B-Ausgabequote zwei Monate in Folge erreicht werden muss, um einen einmaligen Ausreisser auszuschliessen (siehe vorschlag automatismus hier)?
Du schlägst 40%. Gibts einen spezfischen Grund für 40% anstatt 50% (oder 30%)? 50% hätte die Eleganz, dass man sagen könnte: “Die Akzeptanstellen geben schon über die Hälfte der eingenommen LEU für lokale Wertschöpfung aus”
Zur automatischen Erhöhung schreibst du:
… werden wir eine kleine Erhöhung der Demurrage durchführen (Halbwertszeit 6 Jahre). Dies würde ich so in der Informationskampagne kommunizieren…
Fändest du es besser, nach der ersten Erhöhung auf 6 Jahre halbwertszeit vorläufig zu warten und für weitere Erhöhung, dann keinen Automatismus anzuwenden?
Danke für die guten Rückfragen und die wichtige Initiative.
B2B-Ausgabequote monatlich zu erheben? oder weiterhin quartalsweise?
Keine starke Meinung hier. Wenn monatlich dann sicherlich zwei Monate in Folge.
Du schlägst 40%. Gibts einen spezfischen Grund für 40% anstatt 50%
Der Grund ist, dass die 40% zwischen den 30% und 50% liegt.
Ich sehe den Aspekt, einer schönen Geschichte und sehe auch, dass es wohl bedeutent länger gehen wird die 50% zu erreichen als die 30% zu erreichen.
vorläufig zu warten und für weitere Erhöhung, dann keinen Automatismus anzuwenden?
Genau. ME ist es wenig Zielführend einen Automatismus zum jetztigen Zeitpunkt festzuschreiben. Besser fände ich es die Kriterieren für die nächste Erhöhung zu beschliessen, durchzuführen und danach das System zu beobachten.
Also hier die Zusammenfassung der Diskussion zur Demurrage-Reduktion als konkreter Vorschlag für den Council zur Abstimmung. @brenzi darf ich dich bitten diesen Vorschlag in den Encointer-Council zu tragen und baldmöglichst darüber abzustimmen?
Wir reduzieren die Demurrage per 1. Juli 2023 auf 0.82% pro Monat [1]
Sobald die B2B-Ausgabequote[2] zwei Monate in Serie 30% übersteigt, wird die Demurrage zum 1. des nachfolgenden Monats automatisch auf 0.96% pro Monat[3] erhöht.
[1] 0.82% pro Monat entspricht 7 Jahre Halbwertszeit
[2] B2B-Ausgabequote Q errechnet sich gemäss folgender Formel:
Q = A / E
A = Summe aller monatlichen Ausgaben der Akzeptanztstellen-Wallets.
E= Summe aller monatlichen Einnahmen der Akzeptanzstellen-Wallets.
[3] 0.96% pro Monat entspricht 6 Jahre Halbwertszeit